Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
am Montag, d. 5.2.2024 hat hier in Uganda offiziell das neue Schuljahr begonnen und so möchte ich über die Anfänge berichten. Die Erfahrung in all den Jahren hat jedoch gezeigt, dass es immer eine Weile dauert bis die Schülerinnen und Schüler nach den über 2 Monate dauernden Ferien zur Schule zurückkehren. So kann ich aktuell noch nichts über die genaue Schülerzahl sagen.
Interessanterweise sind jedoch schon Schülerinnen und Schüler aus dem Norden von Uganda eingetroffen. Diese Zusammenarbeit kam in den letzten Jahren durch persönliche Kontakte zustande und für ihre Familien ist das vergleichsweise niedrige Schulgeld attraktiv genug, um sie bis nach Tororo im Osten von Uganda in die Schule zu schicken. Ein Besuch von Fr. Robert, der kürzlich in den Norden reiste, verstärkte diese gute Beziehung mit den Familien.
Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen der Grundschule wurden in der letzten Woche vom Erziehungsministerium veröffentlicht, die der Mittleren Reife und des Abiturs stehen noch aus. Von den 3 Jungen, die diese Prüfung absolvierten, hat Robert ein sehr gutes Ergebnis geschafft, die beiden anderen, Ezra und Michael, gut und mittelmäßig. Sie werden alle 3 ab Montag, den 12.2., dem offiziellen Beginn der 1.Klassen der Oberschulen unsere Schule besuchen.
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Wochen durch Vermittlung unseres Vereinsmitglieds Christine Tussing-Kosica, die auch bei dem Verein "Kwa Moyo e.V." aus Mbale aktiv ist, eine Kooperation ergeben. Ich berichtete schon darüber. Eine Gruppe von ihnen reiste kürzlich aus Deutschland an und sie besuchten uns in Tororo. Unser Schulleiter, Fr. Robert und ich begrüßten in unserer Schule gemeinsam mit unseren Lehrern die Gäste, zu denen auch der Koordinator und 2 Sozialarbeiter von „Kwa Moyo“ gehörten. Nach einem Rundgang über das Schulgelände zeigten wir ihnen auch unsere Projekte in dem „Masimiliano Zentrum“ wie Getreidemühle, Büroservice, Krämerladen sowie den neu erbauten „Yoanina Kindergarten“, der ebenfalls in dieser Woche mit der Aufnahme von Kindern begonnen hat.
Nach der Besichtigung von Schule und Beratungszentrum fuhren wir zu uns nach Hause, wo wir Alle gemeinsam mit den ugandischen Kollegen zu Mittag aßen. Das passte gut zum Austausch von Erfahrungen in unseren Projekten und der neuen Partnerschaft. Der Verein „Kwa Moyo“ wird uns in der nächsten Woche 18 Schülerinnen und Schüler für die 1. Oberschulklasse schicken. Das beinhaltet natürlich auch organisatorische Fragen, die wir anlässlich dieser Gelegenheit besprechen konnten. Beide Seiten begrüßten ausdrücklich diese Zusammenarbeit voller Wohlwollen.
Leider mussten wir kürzlich einem sehr traurigen Ereignis beiwohnen. In der letzten Woche verstarb ein knapp 4-jähriger Junge, der Sohn von Fr. Roberts Nichte, an den Folgen einer zu spät behandelten Malaria. Man liest es ja auch in unseren Medien immer wieder, wie gefährlich die Malaria sein kann, wenn man sie nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt. Es sind hier zwar Schnelltests vorhanden, aber deren Verlässlichkeit ist leider oft genug zu bezweifeln. Daher rate ich bei entsprechenden Symptomen, frühzeitig den Test in einem seriösen Labor durchführen zu lassen. Leider wird dies gelegentlich vernachlässigt. Hinzukommt, dass ein hier gängiges, weitverbreitetes Malariamittel zwischenzeitlich aufgrund der Häufigkeit einer unkontrollierten Einnahme Resistenzen entwickelt hat. Ein Medikament, das in Europa entwickelt wurde, gibt es mittlerweile auch in gut ausgestatteten Apotheken, vor allem in Apotheken in Kampala. Allerdings sind die Kosten für die meisten Menschen dieses Landes unerschwinglich, wie so viele Medikamente, die wir in Deutschland zur Verfügung haben.
Zum Abschluss verweise ich auch auf unseren Tätigkeit -und Kassenbericht 2023, die wir auf unserer website: www.help.tororo.org unter Home/Aktuelles veröffentlicht haben.
Wir grüßen sehr herzlich aus Uganda und werden, wie immer regelmäßig, über Neuigkeiten in unseren Projekten berichten.
Christiane Maleika und Pater Robert Omiel, Tororo, d. 10.2.2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde, 7.5.2022
heute vor 20 Jahren fand die Gründung unseres gemeinnützigen Vereins statt. Das ist sicher ein guter Zeitpunkt für einen kurzen Rückblick auf das seitdem Erreichte.
Gemeinsam mit den Unterstützerinnen und Unterstützern in Deutschland und unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort in Tororo entstand eine Oberschule für Jungen und Mädchen der armen Landbevölkerung sowie ein Frauenzentrum mit verschiedenen Aktivitäten.
2005 wurde in Tororo unser Partnerverein „ToRuDeFo“ (Tororo Rural Development Focus) gegründet.
Die Oberschule konnte 2004 für die ersten Schülerinnen und Schüler der 1.und 2. Oberschulklasse eröffnet werden. Im Jahr 2005 begann der volle Schulbetrieb als Tagesschule, wofür 2007 die offizielle Genehmigung des Erziehungsministeriums erteilt wurde.
In den folgenden Jahren kamen auf einem neuen Schulgelände ein Unterrichtsraum für naturwissenschaftliche Fächer, weitere Klassenräume, ein Verwaltungsgebäude mit Lehrerzimmer, eine moderne Toilettenanlage, eine Schulbücherei, ein überdachter Speisesaal, eine Krankenstation sowie ein Lehrerhaus hinzu. Ein Raum mit Computern konnte zwischenzeitlich geschaffen werden und erlaubt den Computerunterricht mit einem Fachlehrer.
Die neueste Entwicklung in diesem Schuljahr ist der Beginn einer Klasse, die zum Abitur führt.
Da sich zunehmend Schülerinnen und Schüler aus entfernteren Gegenden anmeldeten, begannen wir in den letzten Jahren mit dem Aufbau von Internatsplätzen. Für die Mädchen wurden ausreichend Internatsplätze gebaut, für die Jungen funktionierten wir das Schulgebäude auf dem ursprünglichen Gelände um. Ein Ergänzungsbau ist am Entstehen.
Die Schulleitung mit unserem langjährigen Schulleiter und dem Aufsichtsgremium entschied wegen der Corona-Pandemie, dass seit diesem Schuljahr 2022 zumindest vorläufig keine Tagesschülerinnen- und schüler mehr aufgenommen werden.
Jetzt sind wir gespannt, wie die schulischen Ergebnisse unserer derzeit 150 Schülerinnen und Schüler nach dem Unterrichtsausfall von 83 Wochen am Ende dieses Jahres aussehen. Sie werden wieder wie in den Vorjahren von 18 Lehrern in den 5 Oberschulklassen unterrichtet.
Parallel dazu entstand ein Frauenzentrum auf einem anderen Gelände. Es kam in den letzten Jahren der Bau und Betrieb einer Getreidemühle, eine Näherei und ein Friseursalon als Ausbildungsstätte, eine Bäckerei und ein Krämerladen hinzu. Im letzten Jahr eröffneten wir hier ein Büro, in dem die Menschen der Umgebung Fotokopien machen können und Computerarbeiten durchgeführt werden. Der Bau eines Kindergartens für die vielen Kinder der Umgebung kann hoffentlich demnächst realisiert werden.
Die Vermittlung von Schul- und Ausbildungspatenschaften für besonders bedürftige Mädchen und Jungen gehört seit Gründung zu den Aufgaben des Vereins. 10 Jungen und Mädchen beendeten mittlerweile ihr Studium bzw. Ausbildung erfolgreich und arbeiten in ihren erlernten Berufen. Aktuell bestehen für 36 junge Menschen Patenschaften unterschiedlichen Alters und Klassenstufen.
Vereinsintern kam es zu einem Wechsel des Schatzmeisters. Nach dem Tod unseres Gründungsmitglieds, Erwin Werner im Dezember 2018, übernahm Annemarie Volkhardt- Grotjahn, eine Juristin und Kennerin von Uganda, im Jahr 2019 seine Aufgaben.
Wie ich immer auch schrieb, bin ich regelmäßig in Uganda,seit meiner Pensionierung für mehrere Monate. Gerade bin ich nach einem 9-monatigen Aufenthalt zurückgekommen. Und ich berichte immer wieder in meinen Newslettern über die aktuelle Situation unserer Projekte.
Wir bedanken uns mit unseren Partnern vor Ort sehr herzlich für jede Unterstützung in all den Jahren und sind natürlich dankbar für jede Hilfe bei der Weiterentwicklung unserer Projekte.
Gez. Dr. Christiane Maleika und Pater Robert Omiel,
www.help-tororo.org (mit Bildergalerie)
Newsletter im Oktober 2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde,
da ich seit Mitte September wieder in Uganda bin, möchte ich über Erfahrungen berichten, die ich seitdem machte.
Als wir in Uganda ankamen, wurden wir von herrlichem Wetter mit Sonnenschein und Hitze empfangen, wie man es in Afrika erwartet. Nach einem relativ kurzen Aufenthalt von Father Robert in Saarbrücken flogen wir dieses Mal gemeinsam nach Uganda zurück.
Allerdings änderte sich die Wetterlage schnell. Fast täglich haben wir Gewitter mit heftigstem Regen und Stürmen. Morgens ist es noch sonnig und sehr heiß, aber das ändert sich im Laufe des Tages ganz plötzlich. Kürzlich hatten wir einen besonders schweren Tropensturm mit Hagel und Starkregen. Das war richtig beängstigend. Da ich zum Glück in einem Steinhaus lebe und nicht wie die meisten Menschen um mich herum in einer Hütte aus Lehm, konnte ich dieses Unwetter einigermaßen gut aushalten. Der Spuk dauert in der Regel 1-2 Stunden, dann scheint wieder die Sonne. Dieser Hagelsturm verwüstete vollkommen die Felder, auf denen die Menschen vor allem Bohnen, Maniok, Kartoffeln auch Süßkartoffeln, Sojabohnen, Mais und Bananen anpflanzen. Und diese Nahrungsmittel waren fast erntereif. Aber daraus wird nun nichts, da ja alles zerstört wurde. Auch unser landwirtschaftliches Projekt hat sehr unter diesem Unwetter gelitten. Der Bau des Gebäudes der Berufsschule wurde zerstört sowie die Pflanzen für die bevorstehende Ernte.
Das ist die Realität der Folgen der Klimaveränderungen, die ich hier ganz nah erlebe und worüber ich immer wieder berichtet habe. Allerdings ist das Ausmaß der Unwetter besonders krass derzeit. Aktuell stellt sich der Landbevölkerung die Frage, ob und wann sie nach dieser Verwüstung ihre Feldfrüchte erneut anbauen bzw. wann sie wieder ernten können. Der Wechsel von Regen- und Trockenzeiten, so wie sie es kannten, ist nicht mehr verlässlich. Da die Menschen von diesem Ertrag leben, ist es besonders tragisch. Selbst Gelegenheitsarbeiten sind in dieser Gegend rar. Und nicht zu vergessen- es gibt keine staatlichen Hilfsleistungen im Land, weder in dieser Situation noch überhaupt.
Auch kann ich vermehrt beobachten, dass es immer mehr Jugendliche in den Dörfern gibt, die nicht in die Schule gehen und arbeitslos herumsitzen. Es ist oft genug sicher nicht so, dass sie nicht in die Schule gehen wollen. Es fehlt in den Familien einfach das Geld, um das im Land übliche Schulgeld aufzubringen, so gering es ist. Das sehe ich auch in unserer Schule. Es gibt eine zunehmende Zahl von Schülerinnen und Schülern, die zwar in den Unterricht kommen, aber ohne das Schulgeld bezahlt zu haben, bzw. nur eine kleine Summe. Das geht natürlich auch nicht, denn das Schulpersonal, die Betriebskosten und die Kosten für die Schulspeisung sind aufzubringen. Selbst wenn wir durch Aktionen Spendengelder zur Unterstützung der Schule bekommen, reicht es nicht, um alle Unkosten abzudecken.
Die Nahrungsmittel werden immer teurer, ebenso wie Benzin. Aktuell gibt es in Tororo kein Benzin an den Tankstellen wie Total und Shell. Es heißt, die Speicher seien leer. Nur an Tankstellen, die von hierher geflüchteten Somaliern betrieben werden, kann noch getankt werden.
Hinzu kommt, dass immer wieder der Strom ganz plötzlich weg ist und das für mehrere Stunden. Zum Glück habe ich privat und in unseren Projekten schon vor langer Zeit auf Solar gesetzt, als die Installation noch selten und entsprechen teuer war. Mittlerweile hat sich das Wissen um den Nutzen der kostenlosen Solarenergie bei den Menschen zwar verbessert, aber die Kosten der Anschaffung bzw. für die Installation sind für viele Menschen doch noch zu hoch. Und leider sind die wenigen Solarfirmen, die es in den letzten Jahren in Tororo gab, vom Markt verschwunden.
Weiter kann ich berichten, dass für 26 Jungen und Mädchen ab der nächsten Woche die landesweiten Prüfungen zur Mittleren Reife beginnen. Zu ihnen gehören Max, Tony und Veronica, für die Patenschaften bestehen. Sie haben sich gut vorbereitet, wie sie mir sagten und haben in den Schulferien einen Vorbereitungsunterricht besucht, der regelmäßig für die Kandidaten der Abschlussprüfungen in den Schulen organisiert wird, so auch in unserer Schule. Das ist ebenfalls geübte Praxis in den Grundschulen. In diesem Jahr beenden Robert, Ezra und Michael ihre Grundschulzeit. Ich werde wieder wie üblich über ihre Ergebnisse berichten.
Trotz aller Schwierigkeiten, über die ich ja immer wieder berichte, bin ich nach wie vor der festen Überzeugung, dass für die jungen Menschen der Schulbesuch bzw. eine Ausbildung in einem Handwerk (wofür ebenfalls ein vergleichsweise recht hohes Schulgeld zu bezahlen ist) die einzige Möglichkeit für eine bessere Zukunft zu sehen ist.
So bedanke ich mich an dieser Stelle wieder für jede Unterstützung, sei es monatlich, jährlich oder gelegentlich.
Mit herzlichen Grüßen
Christiane Maleika und Fr. Robert Omiel 10.102023
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
zu der beginnenden Vorweihnachtszeit senden wir herzliche Grüße aus Uganda. Da wir in einer sehr schwierigen und ungewissen Zeit leben, kann ich nur sagen, dass ich hoffe und wünsche, dass jede/jeder das Beste daraus macht.
Momentan sitze ich bei schönster Sonne und blauem Himmel hier vor meinem Haus nachdem gerade ein fürchterliches Unwetter mit Sturm, Gewitter und Starkregen über uns gezogen ist. Es ist gerade so, als ob nichts war und dabei hat dieses, wenn auch relativ kurze Unwetter wieder große Schäden auf den Feldern hinterlassen und Straßen überflutet, dass es Angst macht. Unsere Straßen hier sind ja oft nicht asphaltiert, voller Schlaglöcher und mittlerweile hat der Regen die Landstraßen mit den großen Pfützen oft genug unterspült und somit fast unpassierbar gemacht. Das Autofahren ist dann ein Kunststück und ich bin immer wieder froh, wenn ich heil zuhause angekommen bin.
Die Auswirkungen dieser Überschwemmungen sind für die Wirtschaft verheerend und erschweren das Leben vor allem der Landbevölkerung sehr. Das Getreide ertrinkt in dem vielen Regen, so dass die Ernten vielerorts leider zerstört werden.
Für uns hat sich ein „Wahnsinns- Unwetter“ mit Hagel leider so ausgewirkt, dass der begonnene Bau des Hauses und der Geräteschuppen für die landwirtschaftliche Berufsschule zerstört wurde, ebenso unser bereits angebautes Getreide und Gemüse. So müssen wir damit wieder von neuem anfangen.
Am 1.12.23 war offiziell das Ende des diesjährigen Schuljahres, alle Prüfungen geschrieben und so warten wir bis Januar 2024, bis die Ergebnisse der Mittleren Reife vom Erziehungsministerium landesweit verkündet werden. Das ist vor allem für Rachel, Veronica, Masimiliano, Max und Tony spannend, da es dann darum gehen wird, wie es für sie schulisch bzw. ausbildungsmäßig weitergehen wird. Joan hat gerade das Abitur gemacht und Robert die Grundschulzeit beendet. Er wird dann in unsere Oberschule gehen. Kürzlich hat Isaac seine Ausbildung als Buchhalter offiziell beendet und bekam in einem feierlichen Festakt seine Graduierungsurkunde überreicht. Ich bin immer wieder froh, wenn vor allem die Mädchen zumindest die Schule oder Ausbildung zu Ende gebracht und damit eine Basis für ihr Leben haben. Ein Beispiel ist Veronica, die gerade die Mittlere Reife gemacht hat, obwohl sie vor 2 Jahren ein Kind bekam und unterbrechen musste. Die jungen Menschen, die ja seit Jahren mit Schulpatenschaften gesponsert werden, kommen Alle aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen.
An dieser Stelle möchten wir uns auch wieder für die Unterstützung bedanken, die wir in all den Jahren zugunsten dieser Kinder und Jugendlichen bekommen, selbst wenn es gelegentlich so scheint, als ob es ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Aber die Bildung ist das Wichtigste, was wir ihnen mitgeben können. Ich versuche nach wie vor bei allen Schwierigkeiten an dieses Afrikanische Sprichwort zu denken: Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.
Zugegebenermaßen ist es nicht leicht, wenn man die großen Dinge des Weltgeschehens beobachtet.
Im Hinblick auf unsere Schule, die im nächsten Jahr 20 Jahre alt wird und für die Kinder dieser armen Landbevölkerung gegründet wurde, kann ich berichten, dass sich der Wechsel der Schulleitung gut anlässt. Unser neuer Schulleiter hat sich gut eingearbeitet, was ich auch anlässlich einer Lehrerversammlung zum Schuljahresende als Resonanz von den Lehrern miterleben konnte. Oft genug wurde früher bei solchen Gelegenheiten fast alles nur gelobt. Mir gefiel dieses Mal besonders, dass er auch Probleme offen ansprach, zum einen innerhalb des Lehrerkollegiums aber auch darüber, was in diesem Schuljahr nicht so gut lief.
Erfreulich war auch, dass vor einiger Zeit der Schulleiter und der Koordinator von „Kwa Moyo“, einer deutschen NGO, unsere Schule und uns hier zuhause besuchten. Ihre Projekte sind in einem Dorf zwischen Mbale und Tororo angesiedelt, also nicht weit entfernt von uns. Sie haben in diesem Jahr das erste Mal eine Abschlussklasse ihrer Grundschule und es ging darum, ob eine Zusammenarbeit mit unserer Oberschule möglich ist. Das konnten wir einvernehmlich klären. Wir haben uns sehr über diese Initiative gefreut und so werden ihre Schülerinnen und Schüler ab dem kommenden Schuljahr 2024 die 1.Klasse unserer Oberschule besuchen. Näheres zu diesem Verein:
(www.kwa-moyo.de)
Anfang Februar kommt wieder, wie jedes Jahr, eine Gruppe zum Besuch ihrer Projekte nach Mbale und so werden wir uns dann auch persönlich kennenlernen. Darauf freuen wir uns schon.
Wir möchten uns bei Allen für das entgegengebrachte Vertrauen und für die Unterstützung unserer Arbeit hier herzlich bedanken. Das hilft uns immer wieder sehr bei der Weiterführung unserer Projekte, was sonst ohne diese Hilfe kaum möglich wäre.
Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und
viele Lichtblicke für das Neue Jahr
Mit vorweihnachtlichen Grüßen aus Tororo am 3.12.2023
Gez. Dr. Christiane Maleika und Father Robert Omiel.
Tätigkeitsbericht 2023
Masimiliano Ochwo Omiel Memorial School:
Das Jahr 2023 war am Anfang des Jahres geprägt von der Suche nach einem neuen Schulleiter. Unser langjähriger Schulleiter, Mr. Jag Owor schied aus Altersgründen aus. Wir konnten einen neuen Schulleiter gemeinsam mit dem Aufsichtsrat gewinnen. Mr. Julius Oketcho, ein erfahrener Leiter einer Oberschule in einem anderen Bezirk, nahm am Anfang April seine neue Aufgabe wahr. Er wurde am 11. 5 2023 im Rahmen einer Schulveranstaltung und im Beisein unserer Schatzmeisterin, Anne Volkhard-Grotjahn und ihrer Familie, eingeführt.
Zu diesem Zeitpunkt besuchten 80 Jungen und Mädchen das Internat unserer Schule, von ihnen absolvierten 26 die Mittlere Reife im November 2023.
Diese geringe Zahl an Schülerinnen und Schülern kam erneut zustande, da am Anfang des Schulbetriebes im Februar 2023 das Erziehungsministerium die Auflage erteilte, dass entweder nur Internatsschüler oder nur Tagesschüler in den Schulen des Landes aufgenommen werden. Unsere Schulleitung entschied sich gemeinsam mit dem Aufsichtsrat im Hinblick einer besseren Überwachung der nach wie vorhandenen Corona- Pandemie für die Aufnahme von nur Internatsschülern. So blieben die Tagesschüler weg. Das hatte natürlich zur Folge, dass der Eingang der Schulgebühren nach wie vor erheblich reduziert war, dass die Bezahlung der Betriebsausgaben einschließlich der Gehälter des Schulpersonals weiterhin ein großes Problem darstellte. Zum Glück ergab eine Spende die Möglichkeit, dieses finanzielle Defizit auszugleichen. So konnte der Schulunterricht normal weiterlaufen, neue Lehrer vor allem im Computer- und Landwirtschaftsbereich eingestellt und die Moral des Personals gehoben werden. Somit wurde das Schuljahr 2023 ordnungsgemäß beendet. Die Schulspeisung erfolgte aufgrund vom Eingang von Spendengeldern zum Glück ebenfalls problemlos, trotz erhöhter Nahrungsmittelpreise und Transportkosten im Land.
Am Anfang des Schuljahres wurde eine neue Toilettenanlage für Jungen fertiggestellt, diverse Reparaturen durchgeführt sowie für das beim Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes beantragte Projekt zum Aufbau einer landwirtschaftlichen Berufsschule mit weiteren Spendengeldern ein Grundstück in der Nähe unserer Oberschule gekauft. Hier begann der Bau eines Gebäudes sowie die Anpflanzung von Getreide nach dem Eingang der Zuwendung im Juni 2023. Leider zerstörte im Oktober 2023 ein heftiges Unwetter den Bau und das Getreide, so dass ein Neubau und eine erneute Aussaat von Getreide und Gemüsepflanzen erforderlich wurden, was zu einer Verzögerung der Fertigstellung führte. Eine Verlängerung des Bewilligungszeitraumes wurde beantragt und bis Ende Februar 2024 genehmigt.
Leider verließ uns im Mai 2023 eine unserer Buchhalterinnen, unangekündigt und ganz plötzlich. Die mit ihr tätige Buchhalterin übernahm ihre Aufgabe und arbeitet seitdem gleichzeitig als Sekretärin. Das war zu diesem Zeitpunkt wegen der geringen Zahl an Schülern möglich. Darüber hinaus erfolgt in unserer Schule seit 2018 jedes Jahr eine finanzielle Kontrolle durch einen externen Auditor, was auch im Hinblick auf die verstärkte Überwachung der Schulen im Land durch das Finanzministerium ein großer Pluspunkt für unsere Schule ist. Er erstellt jährlich seinen Bericht und hilft darüber hinaus in der Buchhaltung der Schule und in unserem Zentrum mit seinen Hinweisen.
Ein im Jahr 2022 begonnener Bau eines Studierraums konnte zum Ende 2023 weitergeführt und auch die Solarbeleuchtung der Schule erweitert bzw. verstärkt werden.
Das ugandische Ministerium für Erziehung begann 2023 mit der Einführung eines neuen Schulplanes, der ab 2024 in allen Oberschulklassen obligatorisch ist. Seit 2023 gehört ein Computerunterricht und ein praktischer Unterricht in der Landwirtschaft für alle Klassen verpflichtend in den Unterrichtsplan. Die landwirtschaftliche Berufsschule erfüllt diese Bedingungen. Da die Zahl der Computer nicht ausreichend war, haben wir für 2024 beim saarländischen Ministerium im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit den Kauf von 20 weiteren Computern beantragt.
Schulpatenschaften
Im Jahr 2023 wurden 28 Jungen und Mädchen mit einer Schulpatenschaft unterstützt.
Davon besuchten 9 Jungen und Mädchen unsere Oberschule. Max, Tony und Veronica beendeten sie in diesem Schuljahr mit der Mittleren Reife, ebenso wie Rachel, Stephen und Max an einer anderen Schule. Zipola, Moses, Sophie, Patrick, Christopher gingen in die erste Oberschulklasse und Godfrey in die 2. Oberschulklasse unserer Oberschule. Joan machte das Abitur, Bruno und Okeke beendeten ihre Ausbildung als Elektriker.
Robert, Michael und Ezra beendeten die Grundschule und werden 2024 in unsere Oberschule besuchen.
Mary ging in die 2. Oberschulklasse einer Mädchenschule. Grace beendete die Ausbildung als Buchhalterin. Isaac graduierte im Buchhaltungswesen.
2 weitere Jungen haben nach dem Abitur von 2022 eine Ausbildung begonnen. Paul entschied sich für die Aufnahme in einer Ordensgemeinschaft und Kizito besucht ein Institut, in dem er das Computerwesen studiert. Edy befindet sich in einer Ausbildung in der Tourismus-Branche .
3 jüngere Kinder besuchen die Grundschule, John Paul und Dorcus, ebenso wie Florence.
Cyprian hat die Vorschule beendet.
Masimiliano Center
In diesem Center sind nach wie vor eine elektrische Getreidemühle in Betrieb sowie ein Büroservice, der Computer- und Schreibarbeiten anbietet. Ein Fotokopiergerät ergänzt dieses Angebot für die Dorfbevölkerung. Nach wie vor gibt es den Krämerladen, ebenso wie die Schneiderei.
Erfreulicherweise konnte unser Kindergarten fertiggestellt werden. Im Februar 24 wird der Betrieb mit der entsprechenden Genehmigung des Erziehungsministeriums aufgenommen werden. Wir haben das Gelände um den Bau herum so herrichten können, dass 3 verschiedene Spielgeräte gekauft und aufgestellt werden konnten. Eine Kindergartenleiterin konnte eingestellt werden. Da sie eine längere berufliche Erfahrung hat, stand sie uns in der Endphase beratend zur Seite, vor allem bei der Beschaffung der Uniformen für die Kinder, der Schulmaterialien und die Versorgung der Kinder.
Frauenaktivitäten finden in diesem Zentrum nach wie vor statt. Frauen treffen sich in Spar- und Selbsthilfegruppen. Die materielle Hilfe vor Ort kommt den Frauen zugute, da sie die Säulen der Familien sind und die größte Last der Versorgung auf ihren Schultern liegt. Das ist in der ländlichen Gegend, in der unsere Projekte angesiedelt sind, weitgehend unverändert. Allerdings ist zu beobachten, dass junge Mädchen vermehrt die Schule besuchen bzw. eine Ausbildung anstreben.
Gez. Dr. Christiane Maleika und Father Robert Omiel (ToRuDeFo) 11.1.2024
Kassenbericht 2023
(Zeitraum:01.01.2023 bis 31.12.2023)
Einnahmen:
Übertrag aus 2022 8.503,53€
Mitgliedsbeiträge 1.250,00€
Schulpatenschaften jährlich: 1.660,00€/
Monatszahlungen: 13.984,00€
Spenden aus Aktionen: 11.308,50€
Private Spenden 28.729,00€
Zuwendungen von Organisationen: 1.100€
Zuwendung öffentlicher Mittel 5.912,15 €
Summe:72.447,18€
Ausgaben:
Hilfen vor Ort/Frauenförderung:16.935,23= 25,30%
Masimiliano Ochwo Omiel Memorial SS:
30.982,80= 46,30%
Schulpatenschaften: 18.237,92€= 27,30%
Verwaltungsausgaben: 742,92€= 1,10%
Summe: 66.898,87€= 100%
Kontostand am 31.12.2023: 5.548,31€
gez. A.Volkhardt- Grotjahn, Schatzmeisterin
St.Ingbert, d. 18.1.2024
Unsere Unterstützer
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